Beschreibung der Workshops


1) Neue Arbeit, Neue Kultur

mit Johannes Pfister und Frithjof Bergmann (Mittwoch, 14. November von 10 bis 15 Uhr)

zu den Personen

Johannes Pfister: Vorstand und Mitgründer der ThinkCamp gem. eG und der InterQuality Service AG. Berater und Coach für nachhaltige Entwicklung, Mitglied der Global Marshall Plan Initiative und des Forum Interkulturelles Leben und Arbeiten.

 

Frithjof Bergmann: Seit 1978 ist er Inhaber eines Lehrstuhls für Philosophie, später auch für Anthropologie an der University of Michigan in Ann Arbor. Außerdem ist er Gastdozent an der Universität Kassel. Bergmann gilt als Begründer des Konzepts der „Neuen Arbeit“ und ist auf diesem Gebiet gefragter Referent und Berater für Unternehmen, Verbände und verschiedene Institutionen weltweit.

zum Inhalt

Der Workshop „Neue Arbeit, Neue Kultur“ schließt thematisch an die Einführungs-veranstaltung vom Dienstag Abend an und beleuchtet die Frage nach einer neuen Arbeitskultur von einer praxisbezogenen Perspektive. Durchgeführt wird der Workshop von Herrn Prof. Frithjof Bergmann, dessen theoretische Konzeption der Neuen Arbeit und Neuen Kultur die Grundlage bildet, sowie von Herrn Johannes Pfister, der darauf aufbauend konkrete Umsetzungsmöglichkeiten anbietet. Dabei soll Bezug auf bestehende hiesige Organisationen, wie die erfurter Transitiontowninitiative genommen, und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten erarbeitet werden.

 

 

 

 

 

 

2) Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit - Auf dem Weg in eine Tätigkeitsgesellschaft

mit Gerhard Scherhorn (Mittwoch, 14. November von 10 bis 15 Uhr)

zur Person

Ehem. Rektor der Hochschule für Wirtschaft und Politik. Em. Professor für Konsumtheorie und Ver- braucherpolitik an der Universität Hohenheim. Freier wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH. Vorstandsmitglied der Vereinigung für Ökologische Ökonomie.

zum Inhalt

Gerhard Scherhorn vereint in seinem Konzept einer 'nachhaltigen Tätigkeitsgesellschaft' bisherige Ansätze, die i.d.R. entweder versuchen den Weg zu einer 'nachhaltigen' oder 'gerechten' Gesellschaftsform zu beschreiben. Der Workshop wird sich also um die Frage drehen, in welcher Relation Konzepte wie 'Nachhaltige Entwicklung' und 'Vollbeschäftigung' zueinander stehen - oder besser: stehen sollten. Gerhard Scherhorn wird dabei die These vertreten, dass durch die Kultivierung der natürlichen und sozialen Lebensgrundlagen demokratischer Wohlstand möglich wird, der auch zukunftsfähig ist. Die dafür notwendigen konkreten Schritte möchte er nicht nur vorstellen, sondern ausführlich mit den Teilnehmenden diskutieren.

 

 

 

3) Vorsorgendes Wirtschaften

mit Adelheid Biesecker (Donnerstag, 15. November von 10 bis 13 Uhr)

zur Person

Em. Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen. Sie ist Mitglied im Netzwerk „Vorsorgendes Wirtschaften“ sowie in der Vereinigung für Ökologische Ökonomie (VÖÖ) und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat von attac Deutschland an.

zum Inhalt

Das Grundproblem unseres heutigen Wirtschaftssystems liegt darin, dass die lebenserhaltenden Prozesse aus dem, was als Ökonomie gilt, ausgegrenzt sind. Sie werden nicht bewertet, aber für die alltägliche Kapitalverwertung gebraucht – und so sorglos und maßlos ausgenutzt. Hier liegt einer der Gründe für die vielfältigen modernen Krisen – sie sind alle Ausdruck ein- und derselben Krise, der Krise des „Reproduktiven“.

Im Workshop wird diese Analyse vertieft, um sodann deutlich zu machen, worauf es ankommt: auf einen Perspektivenwechsel, der es ermöglicht, das Ganze der Ökonomie und das Ganze der Arbeit in den Blick zu nehmen. So werden alle produktiven, Wohlstand schaffenden Kräfte sichtbar und können zu einem neuen Ökonomiekonzept integriert werden – zu einem Konzept, das auch einer neuen Rationalität folgt: der Rationalität des Erhaltens und Erneuerns statt Zerstörens. Am Beispiel des Konzepts vom Vorsorgenden Wirtschaften wird gezeigt, wie die Alternative aussehen kann und welche Schritte auf dem Weg dorthin schon gegangen werden.

 

Der Workshop ist in vier Teile untergliedert:

  1. Kritik der Funktionsweise der „Mainstream-Ökonomie“ in Theorie und Praxis aus feministischer Perspektive

  2. Was ist zukunftsfähig? Das Konzept „sustainable development“ und die daraus folgenden Kriterien für Zukunftsfähigkeit

  3. Das Ganze im Blick – Vorsorgendes Wirtschaften und Arbeiten

  4. Transformationsdimensionen und praktische Ansätze

 

Arbeitsweise:

Entlang einer Präsentation von Adelheid Biesecker sollen die Inhalte Schritt für Schritt in gemeinsamer Diskussion erschlossen werden.

 

 

 

 

Der Workshop mit André Presse beginnt erst um 12 Uhr!!!

4) Das (bedingungslose) Grundeinkommen und seine Finanzierung

André Presse (Samstag, 17. November von 12 bis 15.30 Uhr)

zur Person

Arbeitet im Karlsruher Institut für Technologie (ehemals Universität Karlsruhe) und forscht zusammen Prof. Dr. Götz Werner zum bedingungslosen Grundeinkommen.

Er promovierte 2009 zum Thema "Grundeinkommen. Idee und Vorschläge zu seiner Realisierung" (hier kostenlos abrufbar).

zum Inhalt

Die Diskussion um ein (bedingungsloses) Grundeinkommen hat sich im vergangenen

Jahrzehnt von einem bis dahin hauptsächlich akademischen hin zu einem politischen

und vor allem gesellschaftlichen Diskurs entwickelt. Ausdruck dafür sind beispielsweise

Diskussionen um die Aufnahme eines Grundeinkommensvorschlags in Parteiprogramme (von Piratenpartei, über die Grüne Jugend bis zur FDP), eine erhöhte Aufmerksamkeit der Medien, sowie zahlreiche Informations- und Diskussionsveranstaltungen in der Öffentlichkeit.

In diesem Workshop wird es darum gehen einen Finanzierungsvorschlag für ein mögliches Grundeinkommen vorzustellen, der mit einer Reformierung des Steuersystems einhergeht. Aufbauend auf diesem Vorschlag werden die gesellschaftlichen und politischen Implikationen mit den Teilnehmenden diskutiert.