Gedanken eines Wirtschaftsstudenten

... kaum hat das Wirtschaftsstudium begonnen, schon finde ich mich in lineardenkenden, dogmatischen Lehrveranstaltungen wieder und beschäftige mich größtenteils mit Modelltheorie, der leider jeglicher Bezug zur Realität fehlt.

 

Im nächsten Moment denke mir: das wird schon. Zu Beginn eines jeden Studiums muss man ja die "Grundlagen" lernen und es wird schon noch interessanter & lebensnaher werden.

 

Mit jeder weiteren Veranstaltung baut sich jedoch nur noch mehr Frust in mir auf. Ich lerne, dass Mindestlöhne schlecht für die Wirtschaft sind, dass Umweltverschmutzung auch zu einem "sozialen Optimum" führen kann, und dass der Staat am besten gar nicht in die Wirtschaft eingreifen sollte, wenn er keinen Wohlfahrtsverlust hervorrufen möchte.

 

Der "Mankiw" wird meine Bibel.

 

Mit jeder gelernten "Wahrheit" scheint sich einem das Geheimnis der Wirtschaft ein wenig mehr zu erschließen und es bilden sich Zusammenhänge. Es fängt an logisch zu werden, doch ich werde das tiefe Gefühl in mir nicht los, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht stimmt, dass hier irgendetwas gar nicht stimmen kann.

 

Habe ich das falsche Studium gewählt?

 

Nein- warum auch? nur weil ich andere Erwartungen an das Studium hatte, nur weil ich glaube, dass Wirtschaft für den Menschen da ist, und nicht anders herum, soll ich nun nicht studieren, was mich interessiert?

 

Nach Karl Popper kann eine Hypothese nie endgültig verifiziert, sondern immer nur falsifiziert werden.

 

Doch gerade das, scheint von vielen Professoren der Wirtschaftswissenschaften, gekonnt übergangen zu werden.

 

Und so jagt eine Wahrheit die nächste, die Studierenden werden gleichgepolt, und kritisches Hinterfragen wird nicht nur nicht gefördert, sondern ist auch noch ungern gesehen.

 

Mit Rationalität hat das nur noch wenig zu tun.

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Kommentare: 1
  • #1

    Centrifugal Juicer (Freitag, 12 April 2013 12:34)

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